Vor allem im nordischen Raum haben Kohlfahrten und das berühmte Grünkohlessen eine lange Tradition. In der kalten Jahreszeit bieten schließlich schon seit jeher viele Restaurants den deftigen Grünkohl, saftigen Kassler und die dazugehörigen Beilagen an. Bis zum März geht die Kohlfahrtsaison, die vor allem aber eins beinhaltet: jede Menge Schnaps, witzige Spiele und einen ausgedehnten Fußmarsch bis zur Speise-Location. Im folgenden Beitrag geht es daher um alles, was man neben Bollerwagen, Musik und Co. für eine gelungene Kohlfahrt benötigt.
Eine Location finden
Am Ende einer jeden Kohlfahrt steht das große Ziel: Die Einkehr in den Gasthof und Kohl für alle, so viel eben auf die Teller passt. Traditionell wurde der Grün- oder auch Braunkohl nach dem ersten Frost im Herbst geerntet. Heute verbindet man das Grünkohlessen aber weniger mit der Einfuhr der Ernte, sondern eher mit der Kohlfahrt, die eigentlich ein Ausflug in die Natur mit jeder Menge Alkohol ist. Wer also eine Kohlfahrt veranstalten will, der muss sich zuerst einen geeigneten Gasthof oder ein Restaurant aussuchen, das den Klassiker im Programm hat. Viele Wirte haben zwischen Januar und März spezielle Angebote für Gruppen, deren Preis sich nach der Personenzahl richtet. Ausgehend vom Ziel der Wanderung kann dann eine Marschroute geplant werden, die aber aufgrund der möglicherweise eisigen Temperaturen auch nicht allzu lang und nicht zu stark befahren sein sollte. In einem Bollerwagen kann die Gruppe dann alles mitnehmen, was unterwegs benötigt wird.
Schnaps und Spiele
Zur Grundausstattung des Bollerwagens gehören verschiedene Sorten Schnaps. Man sollte aber auch immer nicht-alkoholische Getränke dabeihaben, schließlich gibt es in Norddeutschland auch immer mehr Familien, die dieser Tradition nachgehen wollen. Hinzukommen Becher, Servietten, Musik, Luftballons und am allerwichtigsten: Die obligatorischen Schnapsgläser, die die Teilnehmer meistens mit einem Band um den Hals tragen, um jederzeit den nächsten Schnaps zu sich nehmen zu können. Auf der Wanderung wird dann regelmäßig Halt gemacht, um ein Spiel zu spielen oder die Schnapsgläser erneut vollzumachen. Am Ende jeder Kohlfahrt wird dann noch der Kohlkönig oder das Königspaar geehrt. Es gibt verschiedene Methoden, wie diese Auszeichnung vergeben werden kann. Es kann beispielsweise die Person ausgezeichnet werden, die die meisten Teller mit Grünkohl verputzt hat. Es kann aber auch derjenige zu Kohlkönig ernannt werden, der beiden Spielen die meisten Punkte erzielt oder den meisten Schnaps getrunken hat. Die Tradition sieht es vor, dass der König oder das Königspaar im kommenden Jahr verantwortlich für die Organisation der nächsten Kohlfahrt ist.